Lampenfieber auch noch nach 55 Fastnachtsjahren

Norbert Günther verabschiedet sich bei der DJK−Sitzung in den närrischen Ruhestand

Gereimte Vorträge voller Wortwitz und gekonnt gesetzte Pointen waren seit übe fünf Jahrzehnten sein Markenzeichen in der Münsterer Fastnacht gewesen. Wenn Norbert Günther in gereimten Versen aus seinem vermeintlichen Alltag als Ehemann plauderte, wurden die Lachmuskenl der Sitzungsbesucher in der DJK-Halle alljährlich aufs Neue strapaziert. Günther, der bereits vor wenigen Jahren seinen Ruhestand von der großen Fastnachtsbühne verkündete, wird bei der Traditionssitzung der DJK am Freitag, 01. Februar letztmals in die Bütt steigen. Die närrische Karriere des jungen Norbert begann 1958 bei der Sitzung der Katholischen Jugend als ,,hoffnungsloser Fall". Eine Metapher, die sich in den kommenden Jahren gänzlich wenden sollte. Denn ab 1960 bis 1965 war Günther Protokoller bei der DJK Fastnacht, ehe er ab 1966 als ,,Münsterer Ortsdiener" den Ortsvorstehern auf schelmische Art die Leviten las. Norbert Günther seit vielen Jahren aktiver Sänger im Kirchenchor St. Cäcilia und zugleich dessen Ehrenvorsitzender, war auch im Karneval als Sänger aktiv. Speziell in den 1970er Jahren kamen zahlreiche Gesangsdarbietungen im Herrenquartett, später beim DJK-Quintett hinzu. Ab 1990 folgten dann zahlreiche seiner bis zum heutigen Tage typischen Reimvorträge. Wenn auch nicht im Scheinwerferlicht auf der Bühne, aber doch stets imaginär an seiner Seite, seine Ehefrau Katha. Welcher Sitzungsgast erinnert sich nicht an seine Reden als Silberbräutigam, als gestresster Opa oder als Krankenhauspatient. Unvergessen die fiktiven Ehedialoge um das richtige Paar Socken oder das verschwundene Apfelbreiglas im Keller. Im Jahre 2008 verabschiedete sich Günther dann zunächst in den karnevalistischen Ruhestand. Als jedoch die DJK 2011 erstmals eine Sitzung ,,Fastnacht wie Sellemols" ins Leben rief, war Günther derart von dieser Idee begeistert, dass er spontan sein Comeback aus dem Narrenruhestand verkündete. Doch nach drei Jahren auf Traditionssitzung will er nun endlich seine geliebten Reimverse an den Nagel hängen.
Norbert Günther wird seinem letzten Auftritt in der DJK-Bütt im Kreise seiner Familie entgegen fiebern. Ehefrau Katha stärkt im stets den Rücken und richtet ihm noch wenige Minuten vor dem Auftritt seine Kleidung. Beide bestätigen noch heute mit einem Augenzwinkern, dass selbst ein Urgestein vor dem Auftritt stets noch Lampenfieber verspürt. Auch seine Kinder sind seit vielen Jahren in der DJK-Fastnacht aktiv.


Neben Norbert Günther werden noch weitere altbewährte Büttenasse, wie beispielsweise Friedel Seib, an der an der Sitzung ,,Fastnacht wie Sellemols" am 01. Februar zu sehen sein. Abgerundet wird das Programm durch neue und bekannte Narren der DJK sowie die farbenfrohen Balletts. Restkarten sind noch bei Augenoptik Heckwolf in der Sandstraße erhältlich.

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